Nachweis des Fogging Effektes und Ermittlung seiner Ursachen

Zum Nachweis des Fogging-Effektes nimmt man Wischproben von den betroffenen Oberflächen (zum Beispiel: Fensterscheiben im Wohnzimmer, Fensterrahmen, Türen usw.) bzw. von sauberen Flächen für Migrations-SVOC.

Die Probenahme kann entweder durch den mit der Schadensermittlung beauftragten Sachverständigen oder durch die betroffenen Bewohner selbst erfolgen, denen durch das chem. Labor ein Probenahme-Set mit genauer Anleitung zur Verfügung gestellt werden kann. Die Wischproben werden dann in einem Untersuchungslabor mit einem gaschromatografischen Verfahren (GS-MS) auf ihre Bestandteile untersucht.

Damit kann festgestellt werden, ob es sich um einen reinen Fogging-Effekt handelt oder ob auch andere Ursachen (Kerzenabbrand, Öllampenabbrand, Nikotin u. a.) eine Rolle spielen.

Bei dieser Untersuchung erhält man als Ergebnis so genannte Totalionenstromchromatogramme (TIC). Sie dienen auch als Referenzprobe für die ebenfalls erforderlichen Untersuchungen von Verdachtsmaterialien aus der betroffenen Wohnung.

Hiervon wird jeweils ein Muster (zum Beispiel Wandfarbe, Teppich, Tapete, Bodenbelag usw.) in gleicher Weise untersucht. Durch Vergleiche ihrer TIC mit denen der Wischproben können Rückschlüsse hinsichtlich der Beteiligung der jeweiligen Ausstattungsmaterialien am Fogging-Effekt gezogen werden.

Speziell bei Wandfarben kann man durch Messung der kondensierbaren Bestandteile nach DIN 75201-B zusätzlich eine Aussage über ihr allgemeines Fogging-Verhalten machen. Dabei handelt es sich um ein Testverfahren, ob die betreffende Farbe überhaupt fogging-aktive Bestandteile enthält. Bei einer Nichtnachweisbarkeit können diese Farben generell von der Verursacherdiskussion ausgeschlossen werden. Diese Untersuchung sollte jedoch immer mit einer GC-MS-Analyse abgesichert werden.

Die Erfahrung hat gezeigt, dass es sich bei den kondensierbaren organisch-chemischen Verbindungen, die für den Fogging-Effekt in Frage kommen, vorwiegend um die nachstehenden schwerflüchtigen organischen Verbindungen (SVOC) handelt:

 

Auffällige SVOC bei Fogging-Effekten:

Höhere Alkane

C17-C35 Heptadecan-Pentatriacontan

Fettalkohole

Tetradecanol, Hexadecanol, Octadecanol (Alkanole) – Herkunft aus gewachsten Flächen und Böden

Fettsäuren

Palmitinsäure, Stearinsäure, Ölsäure u. a.

Fettsäureester

Methylpalmitat, Methylstearat, Butylpalmitat u. a.

Phthalsäureester DMP, DMPP, DBP, DIBP, DOP, Benzylbutylphthalat, DEHP u. a.

(Bei der überwiegenden Anzahl der nachgewiesenen Phthalsäureester stellt das DEHP als Bestandteil von Weich-PVC die Hauptkomponente in den Fogging-Proben dar).

Sonstige Adipate, Triterpene Squalen (sehr häufig), Terephthalate, Polyethylenglykole und Phenoxyethanole (Ethylglykol) Siloxane